Hate Speech im Internet
Wann sind Diffamierungen im Internet strafbar und stehen wir vor dem Ende der sachbezogenen Streitkultur?
In dieser Episode beschäftige ich mich mit der Frage, wann diffamierende Äußerungen im Internet rechtswidrig sind und welche Maßnahmen wir als Einzelner gegen Beleidigungen haben? Anhand der viel diskutieren Entscheidung des Landgericht Berlins im Zusammenhang mit den Beleidigungen gegenüber der Politikerin Renate Künast und deren Bewertung durch das Landgericht Berlin als rechtmäßig, werfe ich die Frage auf, ob wir uns dem Ende der sachbezogenen Streitkultur in einer demokratischen Gesellschaft gegenübersehen oder ob es uns gelingt, trotz eines Interesses an Skandalisierung und aufgeregter Selbstversicherung, auf der moralisch richtigen Seite zu stehen.
In dieser Episode erfahren Sie:
- Wie Hate Speech in der digitalen Welt unsere Streitkultur beeinflusst
- Die Hintergründe der Entscheidung des Landgericht Berlins im Fall Renate Künast
- Wann diffamierende Äußerungen als Beleidigung gewertet werden können
- Warum wir auch bei stark diffamierenden Äußerungen oftmals eine Abwägung zwischen der Meinungsfreiheit des Äußernden und dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht des Betroffenen stattfinden muss
- Welche Möglichkeiten wir gegen Diffamierungen im Netz haben
- Wie wir durch das NetzDG an die Klarnamen hinter den anonymen Postings gelangen können
- Wie der digitale Wandel unsere Streitkultur beeinflusst und wie dies unser Verhalten im politischen Diskurs verändert
Weitere Hintergrundinfos zur Episode
- Beschluss des Landgericht Berlin, Beschluss vom 09.09.2019 – 27 AR 17/19 – Renate Künast
- Beschwerdeschrift auf den Beschluss vom 26.09.2019
- Mitteilung des Teilerfolges durch den Abänderungsbeschluss des LG Berlin vom 21.01.2020
- Sendung „Dunja Hayali“ vom 2.10.2019 in der zdf Mediathek
- Beitrag aus „Zeit Online“ vom 25.9.2019
- Interview mit der Strafrechtsprofessorin Prof. Dr. Elisa Hoven in Frankfurter Allgemeine Einspruch
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